Ich habe was gelesen: Bartimäus

Es hat einen Vorteil, wenn man mal wieder gleichzeitig mit dem Kind krank daniederliegt und aus Sorge um die Vorbildfunktion nicht 8 Stunden lang in die Glotze gucken kann: man kommt dazu, mehr zu lesen. Jetzt habe ich Bartimäus durch und war angenehm überrascht. Das Buch erzählt die Geschichte eines überehrgeizigen Zaubererlehrlings in London, der den namensgebenden Dämon für eine kindische Racheaktion beschwört und sich damit eine Menge Ärger einhandelt.

Das Buch firmiert unter dem „All-Age“-Stempel, was nichts anderes ist, als eine Legitimation dafür, dass auch Erwachsene jetzt Jugendbücher lesen. Das war mir  allerdings immer schon völlig wurscht und auch mit fast 40 lese ich Pippi Langstrumpf in aller Öffentlichkeit. (Mal ehrlich: Die meisten Kinderbuchklassiker und viele moderne Jugendbücher sind in Figurenführung, Plot und Stil dem Rotz, der im Gros die Bestsellerregale der Erwachsenenliteratur bevölkert, um längen überlegen.)

Nun hab ich also Bartimäus gelesen und fand es so kurzweilig, dass ich mir gleich den Nachfolger bestellt habe. Art und Humor erinnern mich stark an die Dämonenreihe von Asprin und auch wenn die Story manches Mal ein wenig sehr konstruiert wird, ist sie spannend und unterhaltsam präsentiert. Humorvolle Fußnoten lassen die geistigen Wurzeln des Autors klar erkennen (und wer jetzt nicht weiß, auf welche Romanreihe ich mich damit beziehe: Zurück auf die Nerdschulbank!).

Klare Empfehlung für den Nachttisch, gerade, wenn der Geist ein wenig zu krankheits- oder medikamententrunken ist, um sich auf Kant oder Goethe zu konzentrieren 😉